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Prof. Matthias Pross | Chefarzt Chirurgie Berlin Köpenick

(Synonyme: Schlüssellochchirurgie, Knopflochchirurgie, Laparoskopische Chirurgie, Endoskopische Chirurgie)

Die Klinik für Chirurgie bietet ein breites Spektrum an Operationsmethoden. Ein Schwerpunkt liegt in der minimal-invasiven Chirurgie. In dieser Technik wird in unserem Hause seit 1993 operiert.

Die Ursache einiger Erkrankungen lässt sich mit anhaltendem Erfolg ausschließlich chirurgisch, das heißt durch eine Operation behandeln. Da der Wunsch unserer Patienten nach möglichst kleiner Verletzung der körperlichen Unversehrtheit bei schnellstmöglicher Genesung immer größer wird, setzen wir überwiegend die „sanfte Chirurgie“ ein.

Hierbei bedienen wir uns der minimal-invasiven Verfahren, die auch als „Knopfloch“- oder „Schlüssellochchirurgie“ bekannt sind. In dieser Art wird heute eine Vielzahl von Operationen durchgeführt. Über winzige Schnitte in der Bauchdecke (0,3 cm – 1,2 cm lang) werden kleinste Präzisionsinstrumente eingebracht. Mit einer hochauflösenden Optikeinheit in HDTV-Technologie wird das Operationsgebiet vergrößert auf einem Bildschirm dargestellt. So kann Ihr Operateur sicher wichtige Strukturen erkennen und schonen.

Durch die kleinen Wunden wird die Gewebetraumatisierung auf ein Minimum reduziert, Stoffwechselprozesse des Organismus werden von der Operation weniger beeinflusst und der Patient erholt sich schneller von der Operation. Am Schwerpunkt für minimal-invasive Chirurgie in Berlin-Köpenick werden Sie von einem eingespielten Team hochqualifizierter und langjährig erfahrener Operateure (Facharzt-Spezialisierung minimal-invasive Chirurgie) behandelt und von einem besonders geschulten Pflegeteam betreut.

Der Patient, die Patientin ist im Vergleich zu einer konventionellen Operation mit großem Bauchschnitt (Laprotomie) schneller mobil, hat weniger Schmerzen und wird früher aus der Krankenhausbehandlung entlassen. Dies sind die Voraussetzungen für eine schnelle Genesung und ein raschen beschwerdefreien Wiedereintritt in die alltäglichen Belange Ihres Lebens (Arbeitsfähigkeit, Freizeit und sportliche Aktivität).

Die minimal-invasive Chirurgie trat Ihren Siegeszug Anfang der 1990er Jahre an. Aufgrund immer besserer, technischer Möglichkeiten wurde das Operationsspektrum stetig erweitert. In den DRK-Kliniken Berlin Ι Köpenick werden modernste, integrierte Operationssysteme in HDTV-Technologie eingesetzt, die beste Voraussetzungen für das minimal-invasive Operieren bieten. In unserer Klinik nehmen diese schonenden Operationsverfahren einen sehr großen Stellenwert ein.

Durchgeführt werden die:

  • Laparoskopische Therapie der Achalasie (Störung der Speiseröhrenmuskulatur mit Schluckbeschwerden)
  • Laparaskopische Abtragung von Divertikeln der Speiseröhre
  • Laparoskopische Therapie der Refluxerkrankung (z. B. Fundoplikatio nach Nissen-Rosetti)
  • Laparaskopische Entfernung von gutartigen Tumoren der Speiseröhre
  • Laparoskopische Verschluss von angeborenen und erworbenen Zwerchfellbrüchen
  • Minimal-invasive videoassistierte Schilddrüsenentfernung (MIVAT)
  • Laparoskopische Entfernung der Nebenniere
  • Laparoskopische Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie)
  • Laparoskopische Sanierung der Gallenwege
  • Laparoskopische Entfernung der Milz (Splenektomie)
  • Minimal-invasive Chirurgie bei Adipositas (Fettsucht, z. B. Magenband)
  • Laparoskopische Leberteilentfernung
  • Laparoskopische Magenteilentfernung (Gastrektomie)
  • Laparoskopische Anlage von Magensonden zur künstlichen Ernährung
  • Laparoskopische Dickdarmteilentfernung (z. B. bei Divertikulitis)
  • Laparoskopische Anlagen von künstlichen Darmausgängen
  • Laparoskopische Entfernung des Wurmfortsatzes (Blinddarm, Appendektomie)
  • Laparaskopische Versorgung von Leistenbrüchen (als TAPP- oder TEP-Methode)
  • Laparaskopische Lösung von Verwachsungen des Bauchfells (Adhäsiolyse)
  • Diagnostische Laparaskopie bei unklaren Bauchbeschwerden

Erfahren Sie mehr über die minimal-invasive Chirurgie:

Geschichtliches:

Die erste Laparoskopie (Bauchspiegelung) wurde 1910 von dem schwedischen Arzt Hans-Christian Jacobaeus durchgeführt. In den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts wurden erstmalig auch therapeutische Laparoskopien vor allem von Gynäkologen durchgeführt. Die erste laparoskopische (also minimal-invasive) Blinddarmentfernung fand 1980 durch den Kieler Frauenarzt Kurt Semm statt. Die erste minimal-invasive Gallenblasenentfernung über ein sog. Galloskop (Einrohrtechnik) wurde 1985 von dem Böblinger Chirurgen Erich Mühe durchgeführt.

Die erste laparoskopische Gallenblasenentfernung über mehrere kleine Zugänge, so wie sie heute üblich ist, erfolgte 1987 durch den Chirurgen Philippe Mouret, 1989 die erste minimal-invasive Leistenbruchoperation durch Bogojavlensky, 1991 die erste Dickdarmoperation durch John Monson.

Das Operationsverfahren:

Bei der Bauchspiegelung (Laparoskopie) wird die Bauchdecke in Narkose nach erfolgtem, kleinem Hautschnitt in der Regel im Bereich des Bauchnabels durchstochen. Danach wird durch eine dünne Spezialnadel (Verres-Nadel) Kohlensäuregas (CO2) in den Bauchraum eingebracht. Diese Druckerhöhung trennt die sonst eng anliegenden Bauchorgane von der Bauchdecke und ermöglicht dem Chirurgen die Sicht und das sichere Arbeiten in der Bauchhöhle. Nun wird die Nadel entfernt und durch einen Arbeitskanal (Trokar) ersetzt.

Die Kameraoptik wird durch diesen Trokar eingeführt und das Operationsteam kann nun am angeschlossenen Bildschirm die gesamte Bauchhöhle inspizieren. Nun besteht die Möglichkeit, weitere Arbeitskanäle für die Präzisionsinstrumente unter Sicht durch kleine Schnitte durch die Bauchhaut einzubringen. Zum Operationsende werden die Trokare unter Sicht wieder entfernt, das Kohlensäuregas wird abgelassen und die Einstichstellen dicht durch eine Naht verschlossen.

Welche Komplikationen können bei der Laparoskopie auftreten?

Laparoskopische Operationen sind für den Patienten im Vergleich zur offenen „Schnitt-“ Operation schonender und weniger belastend. Daher spricht man auch von minimal-invasiver Chirurgie. Aber auch hier können, wenn auch äußerst selten, Organe und Blutgefäße verletzt werden. Dies macht gegebenenfalls ein Eröffnen der Bauchhöhle nötig. Man spricht dann von einem Umstieg zur (konventionellen) offenen Operation. Patienten mit vorbestehenden, schweren Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen vertragen gelegentlich eine Druckerhöhung im Bauchraum, die durch das Einbringen von Kohlensäuregas entsteht, nicht gut. Es kann dann bisweilen zu Kreislaufstörungen kommen. Ihr Chirurg bespricht mit Ihnen während des Aufklärungsgespäches alle für die geplante Operation mögliche spezielle Komplikationen und steht für weitere Fragen jederzeit zur Verfügung.

Häufig gestellte Fragen:

Die diagnostische Laparoskopie

Eine diagnostische Laparoskopie wird dann durchgeführt, wenn andere nicht-invasive, diagnostische Verfahren wie z. B. Computertomographie (CT) oder Kernspintomographie (MRT) nicht zu einer eindeutigen Klärung eines krankhaften Zustandes im Bauchraum führen. Hierzu werden, wie beschrieben, eine Optik in den Bauchraum eingebracht und die Bauchorgane inspiziert.

Wenn z. B. eine Entzündung der Gallenblase oder des Wurmfortsatzes, Verwachsungen oder Vernarbungen erkannt werden, können diese in gleicher Sitzung behandelt werden. Hierzu werden über weitere kleine Schnitte zusätzliche Arbeitskanäle eingebracht, die die Präzisionsinstrumente aufnehmen.

Laparoskopische Therapie der Achalasie

Die Ursache der Achalasie ist eine muskuläre Überfunktion am Übergang von der Speiseröhre in den Magen. Wurde bei Ihnen eine Achalasie festgestellt und sind medikamentöse und endoskopische Behandlungen (Ballon-Erweiterungen) bisher erfolglos geblieben, kann über eine minimal-invasive Operation die verengende Muskulatur in diesem Bereich gezielt eingeschnitten werden, um die Speiseröhre zu erweitern. Wir beraten Sie in unserer Sprechstunde gerne ausführlicher über diese Operation.

Laparoskopische Cholezystektomie

Die Entfernung der Gallenblase sollte bei Gallenblasensteinen mit Beschwerden (Koliken oder Oberbauchschmerzen nach dem Essen) oder bei einer Gallenblasenentzündung erfolgen. Diese wird fast immer laparoskopisch entfernt und stellt eine der häufigsten Standardoperationen dar. Hierbei wird die Gallenblase aus dem Gallenblasenbett der Leber entfernt und über den bestehenden Zugang am Bauchnabel geborgen. Gallenblasengang und die Gallenblasenarterie werden mit resorbierbaren (sich nach einiger Zeit selbstauflösenden) Clips verschlossen.

Für eine gewöhnliche Cholezystektomie werden vier Inzisionen (kleine Bauchschnitte) benötigt. Nach der Operation kann zügig mit dem Kostaufbau begonnen werden und - bei vollständiger Mobilisation - können Sie am 2. Tag nach der Operation aus der stationären Behandlung nach Hause entlassen werden.

Die laparoskopische Appendektomie

Kommt es zu einer Blinddarmentzündung (eigentlich: Wurmfortsatzentzündung) muss schnell gehandelt und zügig operiert werden. Wir führen diese Operation überwiegend minimal-invasiv, d. h. laparoskopisch durch. Der Vorteil liegt neben dem besseren kosmetischen Ergebnis darin, dass der gesamte Bauchraum hierbei inspiziert werden kann. Eine Eierstockentzündung oder andere krankhafte Zustände können entdeckt werden, die sonst unerkannt blieben. Schließlich kann der Bauch bei einer bestehenden Bauchfellentzündung gezielt gespült und drainiert werden.

Nachdem der entzündete Wurmfortsatz von seiner Blutversorgung getrennt worden ist, wird er vom eigentlichen Blinddarm (lat. Coecum) unterbunden, abgetrennt und über einen Arbeitskanal geborgen. Für eine gewöhnliche Appendektomie werden drei Arbeitskanäle benötigt.

Die laparoskopische Splenektomie

Bei bestimmten gutartigen Erkrankungen der Milz kann diese durch eine minimalinvasive Operation entfernt werden. Hierbei wird die Milz nach Einleitung des CO2-Gases in die Abdominalhöhle aus den Verwachsungen gelöst und mit Spezialinstrumenten von der Blutversorgung abgetrennt. Anschließend wird die Milz in einem speziellen Bergebeutel durch einen etwa 2 cm langen Hautschnitt durch die Bauchdecke geborgen.

Die laparoskopische Adrenalektomie

Die Nebennieren sind kleine Organe, die am oberen Pol der Nieren gelegen sind. Ist es im Rahmen einer Therapie erforderlich, die Nebenniere oder Nebennierentumore zu entfernen, so ist die minimal-invasive Resektion dazu hervorragend geeignet. Nebennierentumore bis zu einer Größe von 6 – 8 cm können nach vorausgehender Diagnostik durch diese schonende Knopflochoperation entfernt werden.

Die laparoskopische Antirefluxchirurgie

Viele Menschen leiden unter Sodbrennen. Die meisten Menschen gehen davon aus, dass Sodbrennen zwar unangenehm aber im Krankheitsverlauf harmlos ist. Diese Refluxerkrankung kann aber auch sehr gefährlich werden, da in einigen Fällen aus dieser Entzündung der unteren Speiseröhre ein bösartiger Tumor entstehen kann. Darum muss eine Therapie erfolgen. Primär ist eine medikamentöse Therapie anzustreben. Bringt diese nicht den gewünschten Erfolg, ist an eine operative Therapie - an eine Veränderung der anatomischen Verhältnisse des Mageneinganges – zu denken.

Wenn die Refluxerkrankung mit einem Bruch im Zwerchfell kombiniert ist, dann ist eine minimal-invasive Operation dringend anzuraten. Diese chirurgische Therapie der Refluxerkrankung wird durch eine minimal-invasive Operation durchgeführt. Hierbei wird der Übergang von der Speiseröhre in den Magen verändert. Durch eine Manschette kann der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre verhindert werden. Diese Manschette wird aus Anteilen des Magens gebildet. Patienten können so vom Sodbrennen befreit werden.

Die laparoskopische Leistenbruchoperation

Wenn bei Ihnen ein sog. Leistenbruch festgestellt wurde, sollte dieser auch operativ versorgt werden. Ein Leistenbruch bildet sich nie von selbst zurück und auch das Tragen eines „Bruchbandes“ führt nicht zu einer Heilung. Die Hauptgefahr bei einem Leistenbruch ist die Einklemmung des Bruchinhalts in der Bruchpforte. Ist ein Teil des Darmes eingeklemmt, kann es zu Durchblutungsstörungen des Darmes kommen und nachfolgend zum Darmverschluss (Ileus) bis hin zum Darmbrand mit Darmdurchbruch (Perforation) und anschließender lebensgefährlicher Bauchfellentzündung (Peritonitis) führen.

Es gibt hinsichtlich der Operationsmethode verschiedene Möglichkeiten. Wir unterscheiden konventionelle Operationen mit Schnitt im Bereich der Leiste von minimal-invasiven Methoden wie z. B. die laparoskopische transabdominelle präperitoneale Patchplastik (TAPP). Bei dieser Methode wird die Leistenbruchoperation durch die Bauchhöhle durchgeführt. Nach Inspektion des gesamten Bauchraumes wird der Leistenbruch unter Sicht auf das OP-Gebiet wieder in den Bauchraum verlagert und die entstandene Bruchlücke mit einem „Patch“, einem Kunststoffnetz verschlossen. Vorteil dieser Methode ist, dass Sie nach kurzer Zeit wieder voll belastbar sind und weniger postoperative Schmerzen verspüren, weil es ein sog. spannungsfreies Verfahren ist. Welches Netzmaterial vorgesehen ist und welche Operationsmethode für Sie die geeignete ist, können wir in einem beratenden Gespräch in unserer Fachambulanz mit Ihnen besprechen.

Die laparoskopische Kolonchirurgie

Anteile des Dickdarmes können durch die Knopflochchirurgie ebenfalls operativ entfernt werden. Hierbei wird das Kolon mit Spezialinstrumenten präpariert und eine Blutstillung erreicht. Die Entwicklung spezieller Klammernahttechniken ermöglicht die Absetzung des Darmes und die Verbindung von Darmenden (Anastomosen). Häufig ist allerdings ein zusätzlicher kleiner Hautschnitt zur Bergung des Darmpräparates nötig. Heute können alle gutartigen Erkrankungen des Dickdarms, die einer chirurgischen Therapie bedürfen, minimal-invasiv operiert werden.